Textil und Myzel

Abschlussarbeit von Eva Bullermann

Pilze recyceln. Sie wandeln mithilfe von Enzymen totes organisches Material in nutzbare Energiebausteine um. Sie machen damit auch für andere Lebewesen schwer aufspaltbare Materialien wieder zugänglich und spielen damit eine unscheinbare, aber wichtige Rolle in unserem Ökosystem. Bisher verkannt ist die Schönheit dieser verborgenen Wesen. Ihr fein verzweigter filamentöser Körper durchdringt jeden Winkel des Substrat, der ihnen Nährstoffe liefert.In meiner Arbeit ging es darum, Pilze verstehen zu lernen, Potenziale zu erforschen und durch Experimente mit Pilzen und textilen Fasern Materialien zu generieren beziehungsweise zu untersuchen, ob eine Kombination von Pilzen und Fasern überhaupt sinnvoll sein kann.

Der Pilz breitet sich dreidimensional im Substrat aus und bildet in den meisten Fällen von selbst kein stabiles, dreidimensionales Myzel aus. Bei den Experimenten wurden daher unterschiedliche Pilzarten, auf unterschiedlich zusammengesetzten Substraten und diversen Konsistenzen gezüchtet. Die Idee war es zunehmend ein feinporigeres und voluminöseres Nährmedium zu verwenden, um ein möglichst homogenes Material zu erhalten. Bestenfalls sollte das Material komplett vom Pilz zersetzt werden und dieses dabei ersetzten. Als Gerüst beziehungsweise Nährmedium wurden zellulosebasierte Gestricke, Fasern, Vliese, sowie Schäume und Flüssigkeiten auf PDYP-Basis verwendet.

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